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Noch nie war die Personalgewinnung so einfach wie heute. Auf Jobbörsen, LinkedIn oder anderen sozialen Netzwerken finden sich stetig neue Interessierte, während Kampagnen im Internet mehr User ansprechen können als der herkömmliche Schriftverkehr. In diesem Artikel teilen wir die wichtigsten Tipps zum Thema E-Recruiting mit Ihnen, damit Sie sich auch in Zukunft auf einen reibungslosen Prozess verlassen können.

Was genau ist eigentlich E-Recruiting?

Der Begriff E-Recruiting steht für „Electronic-Recruiting“ und beschreibt die Personalgewinnung mithilfe technischer Mittel, typischerweise im Internet. Unternehmen verwenden betriebsinterne Abteilungen oder externe Agenturen, die sich auf die Kommunikation im Internet spezialisiert haben, um neues Personal zu finden, zu testen und schließlich anzustellen. Aufgrund der größeren Reichweite haben Unternehmen eine bessere Chance, das passende Personal zu finden.

1. Was sind die Vorteile der E-Rekrutierung?

Die Digitalisierung hat viele Aspekte unseres Lebens beeinflusst und vereinfacht. Die Jobsuche ist eine der Branchen, die zahlreiche Vorteile aus den Veränderungen gewinnen konnte. Im Folgenden sind einige der wichtigsten Punkte aufgelistet.

  • Kosten. Eines der Hauptargumente für Unternehmen, ihre Jobinserate online aufzugeben, liegt in den Kosten. Online-Personalgewinnung benötigt weniger Zeit, Ressourcen und Personal. Da Rekrutierungsplattformen generell kostenlos sind, werden die Kosten des Prozesses zusätzlich gesenkt.
  • Reichweite. Online-Stellenanzeigen ziehen täglich mehrere tausend Interessierte auf verschiedensten Plattformen an. Glassdoor oder LinkedIn Jobs? Heute sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Ein herkömmliches Printmedium könnte Ihnen niemals denselben Andrang garantieren. Wer im Internet nach Personal sucht, erreicht eindeutig mehr User und erhöht die Wahrscheinlichkeit, eine passende Person für eine offene Stelle anzulocken.
  • Benutzerfreundlichkeit. Spätestens seit 2020 sehen Unternehmen Begriffe wie Inklusion und Nutzerfreundlichkeit im neuen Licht. Darum investieren Unternehmen mehr Zeit in ihren Rekrutierungsvorgang und gestalten Aspekte des Vorgangs einfacher und fairer. Die Zeiten des langen Anstellens und Schriftverkehrs sind heute vorbei.
  • Zeit. Vielleicht können Sie sich noch an eine Bewerbung auf ein Zeitungsinserat erinnern? Wie lange mussten Sie auf eine Antwort auf Ihre Bewerbung warten? E-Recruiting beschleunigt den Prozess, indem Online-Kommunikation und Online-Testverfahren verwendet werden. User bewerben sich mit einem Klick und erhalten ihre Antwort meistens binnen weniger Tage. Algorithmen können Bewerbungen so auswerten, dass nur die aussagekräftigsten Bewerbungen am Ende des Screenings übrigbleiben.

2. Gibt es auch Nachteile im E-Recruiting?

Trotz diverser Vorteile gibt es Nachteile, die Sie bei Ihrer Entscheidung berücksichtigen sollten.

  • Der Mensch und die Maschine. Seit dem Beginn der Digitalisierung hat das Internet einen großen Nachteil: Es ist zu unpersönlich. Die technischen Innovationen und Tools machen es schwierig, den Menschen hinter dem Lebenslauf zu erkennen. Darum kann es für manche Stellen auch so lange dauern, eine geeignete Person für die offene Stelle zu finden.
  • Fähigkeiten und Können. Gerade bei Positionen im Management wird es kompliziert, die richtigen Personen anzulocken, da die potenzielle Basis der geeigneten User bereits vor der Stellenanzeige zu klein ist.
  • Anzahl der Bewerbungen. Im Gegensatz dazu kommt es bei anderen Stellenanzeigen oft zu einer Flut an ungeeigneten Bewerbungen, die sich aus reinem Interesse an einer Stelle beworben haben. Algorithmen können zwar die erste Arbeit des Auslesens übernehmen, gehen jedoch nach einem bestimmten Muster vor. Fähigkeiten, die nur schwierig aus einem Lebenslauf abzulesen sind, werden darum meistens nicht berücksichtigt.
  • Standardisierung. Individuelle Prozesse sind in vielen Fällen nur nach Rücksprache mit dem Unternehmen möglich und schließen Bewerbungen oft schon vor dem Beginn des Prozesses aus. Beispielsweise gehen Unternehmen selten auf Farbenblindheit ein, die laut Studien ein Zwölftel der männlichen Bevölkerung betrifft.

5 Tipps für ein gelungenes E-Recruiting

E-Rekrutierung kann einen gravierenden Unterschied bei Ihrer Personalgewinnung machen. Sie erreichen mehr User, sparen Kosten sowie Zeit und können einen benutzerfreundlichen Prozess zur Verfügung stellen, damit Sie auch wirklich das Personal finden, das perfekt zu Ihrem Unternehmen passt. Wir haben uns die besten Tipps und Tricks etwas genauer für Sie angesehen.

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1. Die Tools

Kennen Sie die typischen Facebook-User? Haben Sie vielleicht gerade an eine spezifische Person aus Ihrem Bekanntenkreis gedacht? Das Internet ist das Zuhause verschiedenster Plattformen, auf denen sich User zwar der Suche nach Jobs verschreiben, jedoch unterschiedliche Vorstellungen von ihren idealen Arbeitsbedingungen haben. Eine Stellenanzeige im LinkedIn-Jobportal ist generell anders formuliert als eine Anzeige auf Facebook und anderen sozialen Netzwerken.

  • Karrierewebseiten. Traditionell und immer noch ein beliebtes Tool der Unternehmen ‒ die Karrierewebseite verteidigt weiterhin ihr Podest. Das Prinzip ist simpel: Ein Unternehmen, das bereits eine Webseite besitzt, erstellt eine neue Unterseite, die sich der Personalgewinnung widmet. Menschen, die am Unternehmen interessiert sind, sind so eher bereit, Kontakt mit dem Unternehmen aufzunehmen, denn Blindbewerbungen werden heute nur noch selten verschickt. Laut einer Studie aus 2011 führen rund 850 Besuche einer Karrierewebseite zu einer Bewerbung. Das Ausschlaggebende sind die Größe und Bekanntheit des Unternehmens.
  • Jobbörsen. Jobbörsensind ein beliebtes Tool für mittelgroße Unternehmen, die sich nicht auf ihre Karrierewebseite verlassen wollen. Im deutschsprachigen Raum ist die deutsche Variante von Indeed beispielsweise ein erfolgreiches Portal. Der Nachteil einer Jobbörse ist zugleich auch ihr Vorteil, denn die Reichweite dieser Webseiten ist so groß, dass sich täglich hunderte Bewerbungen für eine beliebte Stelle ansammeln können.
  • Social Media. Die etwas modernere Art, Jobs zu suchen. Social Media haben sich jenseits der ursprünglichen Dienste entwickelt und werden heute dazu verwendet, Kontakte zu knüpfen und Netzwerke aufzubauen. LinkedIn Jobs, Facebook oder sogar Twitter ‒ innovative Unternehmen haben hier schon die hellsten Köpfe angestellt.
  • Suchmaschinen. Auch E-Recruiting verlässt sich auf die Suchmaschinenoptimierung (SEO), denn nur die richtigen Keywords locken auch die passenden Bewerbungen an. Bei Google Trends ist das Keyword „Jobs“ kontinuierlich eines der beliebtesten Keywords.

Fazit: Verwenden Sie die richtigen Tools, wenn Sie bestimmtes Personal suchen.

2. Der Rekrutierungsvorgang

Inklusion und Nutzerfreundlichkeit sind heute genauso wichtig wie Homeoffice und Work-Life-Balance. In der Bildung wird oft das Beispiel der Abschlussprüfungen der Oberstufe hergenommen, um das Problem der Standardisierung zu erläutern. Jeder Test ist derselbe und akzeptiert nur eine richtige Antwort. Fähigkeiten wie Innovation, Kreativität und Krisenmanagement werden selten in Betracht gezogen. Nicht anders sieht es im E-Recruiting aus, wo standardisierte Online-Tests und Algorithmen vor dem eigentlichen Vorstellungsgespräch zahlreiche Bewerbungen aussortieren. Oft vergessen Unternehmen dabei das Wesentliche: Muss das neue Personal wirklich einen Test des räumlichen Vorstellungsvermögens bestehen, um im Management arbeiten zu können?

Fazit: Gestalten Sie einen fairen Rekrutierungsvorgang und Sie werden positiv überrascht werden.

3. Das Branding

Das Branding Ihres Unternehmens beginnt nicht erst beim eigentlichen Vorstellungsgespräch, sondern schon weitaus früher, wenn User auf Ihr Stelleninserat klicken. Google macht es vor und zeigt, wie eine gute Stellenbeschreibung aussieht, indem klar und deutlich die Verantwortung und die Fähigkeiten der idealen Bewerbung geschildert werden. Das Unternehmen stellt sich zum Schluss vor und erklärt seine Unternehmensphilosophie. Die Bilder und Grafiken in der Anzeige zeigen eine vielseitige Arbeitsumgebung, in der Mensch und Maschine miteinander kommunizieren. Das Unternehmen macht deutlich, welche Aspekte einer Bewerbung wichtig sind.

Fazit: Finden Sie das perfekte Branding.

4. Passive User

Der passive User ist vielen Unternehmen unbekannt, spielt jedoch eine entscheidende Rolle in der Personalgewinnung. Der Begriff beschreibt User, die für Ihr Unternehmen arbeiten wollen, es allerdings noch nicht wissen. Konkret bedeutet das, dass sich ein Teil der E-Rekrutierung mit potenziellem Personal beschäftigt, das bereits einen Job hat. Diese User haben die Fähigkeiten, die Sie brauchen, und müssen selten ausgebildet werden. Warum aber sollte Ihr Unternehmen passive User kontaktieren? Ganz einfach ‒ Angestellte haben eine „Lebensdauer“ in einem Unternehmen, bevor sie entweder befördert werden oder eine neue Stelle suchen. Überschreiten sie diese Periode, sinkt ihre Arbeitsmoral und Leistung rapide ab. Bieten Sie dagegen eine neue Jobmöglichkeit an, werden passive User in vielen Fällen zu aktiven Bestandteilen Ihres Unternehmens.

Fazit: Versuchen Sie, passive User für Ihr Unternehmen zu begeistern, bevor es ein anderes Unternehmen tut.

5. Bewertungswebseiten

Wie oft öffnen Sie wöchentlich Google, um Bewertungen und Ratings anderer Unternehmen zu überprüfen, bevor Sie sich für einen Besuch oder Kauf entscheiden? Mit unserem Smartphone bewaffnet sind wir dauerhaft mit dem Internet verbunden und wollen stets wissen, wie gut unsere Mitmenschen in der digitalisierten Welt abschneiden. Sie können annehmen, dass sich potenzielles Personal immer über Ihr Unternehmen auf Bewertungsseiten informieren wird. Haben die letzten zehn Bewertungen geschrieben, wie mies das Kaffeeangebot ist? Sehen Sie diese Information als Feedback an und nehmen Sie Verbesserungen vor. Gleichermaßen führen positive Bewertungen dazu, dass sich Interessierte eher für eine Kontaktaufnahme mit Ihrem Unternehmen entscheiden. Bitten Sie Ihr Personal um ehrliches Feedback oder bauen Sie Ihre Präsenz bei Google My Business auf, um Bewertungen in Zukunft zu ermöglichen.

Fazit: Bewertungswebseiten öffnen Türen.

E-Recruiting als Rekrutierung der Zukunft

Egal, ob Sie Ihr Stellenangebot bei LinkedIn Jobs, einer Jobbörse oder Ihrer eigenen Karrierewebseite ausschreiben, E-Recruiting verknüpft Ihr Unternehmen mit dem für Sie passenden Personal. Unser Artikel hat Ihnen gezeigt, wie Sie Ihre Online-Strategie für Ihr Unternehmen personalisieren, um Ihr eigenes Branding zu gestalten, und die Geheimnisse der E-Rekrutierung für sich nutzen. Welche Plattformen und Medien werden Sie in Zukunft einsetzen, um mit potenziellen Interessierten Kontakt aufzunehmen?

Wir hoffen Ihnen hat unser Blogbeitrag gefallen. Wenn Sie noch mehr zu diesem Thema erfahren bzw. die Mitarbeitergewinnung mithilfe E-Recruiting meistern wollen, dann melden Sie sich gerne.